Entwicklung von Gentherapien für Nierenerkrankungen

Die begrenzten Therapieoptionen in der Nephrologie und der Mangel an therapeutischen Innovationen unterstreichen die Notwendigkeit für gezielte, personalisierte und langfristig wirksame Therapien. Besonders der Mangel an zellspezifischen Therapien in der Niere stellt eine große Herausforderung dar, da viele systemische Behandlungen die Zielzellen nicht effizient erreichen und dadurch weniger wirksam sind. Adeno-assoziierte Viren (AAV) bieten eine vielversprechende Plattform für eine gezielte Gentherapie und Genübertragung, doch natürliche AAV-Serotypen zeigen oft eine unzureichende Spezifität und Effizienz in Nierenzellen. Mittels einer AAV-Bibliothek konnten wir nun eine AAV-Variante identifizieren, die spezifisch die glomerulären Endothelzellen infiziert.

In diesem Projekt kombinieren wir die AAV-Variante mit Nanobodies – Kleinstantikörpern, die gezielt Zelloberflächenmoleküle erkennen, um diese noch weiter zu optimieren, zu validieren und die Spezifität zu erhöhen. Mit dieser Variante möchten wir dann spezifisch Gene in glomeruläre Endothelzellen übertragen und eine Entzündung in der Niere über Botenstoffe modulieren. Zudem entwickeln wir AAVs, die gegen benachbarte Podozyten gerichtet sind, um auch diese Zellen präzise zu transduzieren.

Mit dieser Plattform möchten wir neue Gentherapien entwickeln, die im Mausmodell getestet und validiert werden. Ziel ist es, die Behandlung von immunvermittelten und genetisch bedingten Nierenerkrankungen zu verbessern.